Der Martinshof im Kinzigtal war lange im Besitz des Alpirsbacher Klosters, das ab Mitte des 16. Jahrhundert unter wachsendem Einfluss des Herzöge von Württemberg stand. Der Martinshof grenzte gleichzeitig unmittelbar an das Fürstentum Fürstenberg, welches bis nach Hausach reichte. Die zahlreichen Ländereien und Wälder, die zum Martinshof gehörten, weckten dabei große Begehrlichkeiten.
Zwischen dem Fürstenturm Fürstenberg und dem Herzogtum Württemberg bestand ohnehin eine große Rivalität, die sich u.a. in Streitigkeiten um den Martinshof entluden. Das Haus Fürstenberg wollte seinen Einfluss auf den Martinshof und seine Bewohner ausweiten – und kam aufgrund des kaiserlich-repressiven Restitutionsedikts von 1629 erstmals in den Besitz des Hofs. Der Westfälische Frieden, mit dem das Haus Württemberg wieder die Kontrolle über den Martinshof erlangte, kam hier allerdings dazwischen.
Es dauerte bis Ende des 17. Jahrhunderts, bis die Fürstenberger den Hof wieder erwerben konnten und ihrem Oberamtmann vermachten. Viele weitere Besitzer und Hofbauer später, gehören auch heute große Teile des „Martinwalds“ zu den Beständen des fürstenbergischen Forst- und Hüttenwesens.